Historie

Kanos Gründungshistorie beginnt im Jahr 1990 mit der Gründung des Schüler Studenten Vereins der Suryoye (SSVS). Zu den Gründungsvätern zählen Schüler des Gymnasialzweiges, Studenten der Universität Paderborn und der katholischen Fachhochschule Paderborn. Musa und Sonja Ergin (Mitgründer des SSVS) sind bis heute noch aktive Mitglieder bei Kano. Mit dem SSVS verfolgten die Mitglieder das Hauptziel jahrgangsjüngere Schüler zu einem höheren Bildungsabschluss zu motivieren, ein Netzwerk zwischen Schülern und Studenten unter den Suryoye zu schaffen und um gegenseitige Unterstützung zu finden. Der SSVS hat unter anderem mit einem internationalem Kreativwettbewerb erste Erfolge feiern können. Durch die Verschiebung privater Prioritäten unter den Vereinsmitgliedern hat der SSVS 1998 seine Aktivitäten eingestellt.

Im Wintersemester 2003 organisierte die HGS ein universitätsweites Fußball-Turnier an der Uni Paderborn, bei dem neben Suryoye auch weitere Studenten teilnahmen.

Neben vielen anderen kleinen Veranstaltungen hatte die HGS offiziell Aramäisch-Unterricht an der Universität Paderborn angeboten. Zum Unterricht kamen, neben Suryoye, auch deutsche Studenten, die das Altaramäisch (Kthobonoyo) erlernen wollten.

Noch vor Austragung des Akademiker-Treffens im Jahr 2005, löste sich der Akademiker-Verein der syrisch orthodoxen Kirche auf. Aufgrund der weit vorangeschrittenen Organisation und dem hohen Engagement, das die HGS-Mitglieder in die Organisation investiert haben, übernahm die HGS die Gesamtverantwortung für die Veranstaltung. Neben dem ersten Studentenhago in Paderborn sollte der akademische Anspruch mit einer Vortragsreihe zum Thema „Netzwerke unter Suryoye“ gewährt werden. Die Austragung der Veranstaltung war trotz fehlendem Partner und fehlender Erfahrung ein voller Erfolg. Mit Sicherheit hatte dazu auch das innovative Marketing der HGS beigetragen. In diesem Zusammenhang entstanden die ersten Sketsche der HGS ("Muxxxi" / "Klaus alias Habib").

Das erfolgreiche Wochenende des Studentenhagos mit Vortragsreihe wurde von den HGS-Mitgliedern zum Anlasse genommen, sich über die Zukunft des Vereins Gedanken zu machen. Neben einer Fehleranalyse des damaligen SSVS wurde eine Sollanalyse der bestehenden HGS betrieben. Die beiden Mitglieder Adai Malki und Andreus Aras nahmen sich der Aufgabe an ein Konzept zu erstellen, das die Steigerung der Zukunftsfähigkeit der HGS herbeiführen sollte.

Das damalige Logo spiegelt die Grundidee von Kano wieder. Die drei essentiellen Elemente des Logos sind die drei Hände, die Farben der Hände und die zwei Leserichtungen des Logos.
Die drei Hände symbolisieren die Notwendigkeit des Zusammenhalts und die Kooperationsbereitschaft Kano‘s. Gleichzeitig sind sie ein Symbol für das Thema Netzwerke, was seit Beginn eines der Hauptthemen von Kano ist. Die Farben der Hände bestehen aus den Grundfarben und sagen aus, dass wir Suryoye alles erreichen können, wenn wir zusammenarbeiten und starke Netzwerke untereinander aufbauen. Die zwei Leserichtungen (v.l.n.r. Suryoyo in lat. Buchstaben und v.r.n.l. Suryoyo in aram. Buchstaben) zeigen den Anspruch, dass Kano durch die Förderung von Bildung sowohl die Integration in die jeweilige Mehrheitsgesellschaft als auch den Erhalt und die Förderung der eigenen Kultur stärken möchte. Das Logo war zwar künstlerisch und aus Marketing Sicht kein Meisterwerk, aber es hatte eine starke Aussagekraft, die in den jungen Jahren sehr wichtig war.

Das erstellte Konzept der beiden HGS-Mitglieder Adai Malki und Andreus Aras sah die Gründung einer neuen Organisation vor, die, anders als die HGS, eine nachhaltige Verbindung zwischen Schülern, Studenten, Akademikern und Unternehmern bieten sollte. Der Verein sollte über die universitätsgebundenen Aktivitäten in Form eines eingetragenen Vereins (e.V.) hinaus gehen. Dabei sollte ein größeres, globales solides Netzwerk aufgebaut werden, um zukünftig ein Bildungssystem mit verschiedenen Bildungsinstitution für Suryoye aufzubauen. Schon im Konzept wurde die Vision langfristig angesetzt und eine einfache Philosophie definiert. Nach internen Diskussionen wurde im Oktober 2006 der Verein Kano Suryoyo e.V. im Vereinsregister der Stadt Paderborn eingetragen. Im gleichen Jahr organisierte Kano gemeinsam mit der syrisch-orthodoxen Gemeinde Mor Aho ein Jubiläumskonzert zu Ehren von Mor Afrem im Gemeindesaal von Mor Aho. Außerdem hat Kano schon 2006 den ersten Schülerinformationstag durchgeführt.

2006 hatte Kano in Zusammenarbeit mit den syrisch-orthodoxen Religionslehrer aus Gütersloh Herr Nuri Aslan und Herr Marauge Aydin den ersten Schülerinformationstag in der Geschichte von Kano veranstaltet. Das große Interesse der Schüler und das positive Feedback hat dazu geführt, dass Kano danach das Konzept des Schülerinformationstags weiter verbessert hat und noch bis heute durchführt.

Zahlreiche Kano-Mitglieder unterstützen aktiv die Aktion Mor Gabriel nicht nur mit ihrer Präsenz vor Ort sondern insbesondere beim Marketing für die Demonstration in Berlin, die mit knapp 20.000 Demonstranten die größte Demonstration unseres Volkes in Europa war. Der Slogan „Ono abro d Mor Gabriel no“ war eine Innovation von Kano Suryoyo.

Um den akademischen Anspruch von Kano zu steigern, wurde im Jahr 2010 die erste Preisverleihung für die Auszeichnung von Schülern und Studenten in verschiedenen Kategorien organisiert. Hierzu waren bundesweit Schüler und Studenten aufgerufen sich zu bewerben und an der Verleihung teilzunehmen. Auch weitere Hage sollten sich nicht mehr nur auf die Region Paderborn beschränken, sondern bundesweit in wechselnden Städten.

Nach der erfolgreichen Preisverleihung 2010 hatte der Kano-Vorstand entschieden aus den Grenzen Paderborns heraus zu gehen und Kano überregional zu etablieren. Hierzu wurde "Kano on Tour" veranstaltet. Diese bestand aus drei Hage in drei Städten mit einem Vortrag über Kano am Tag danach.

Die Events wurden in Göppingen, Gronau und Gütersloh ausgetragen und waren mitunter der Grundstein für die bundesweite Erweiterung.

Im Jahr 2012 wurde der 1. Vorstandsworkshop ausgetragen, der zur strategischen (Neu-) Ausrichtung des Vereins beitragen sollte. Es wurden Vereinsgrundsätze definiert, die bis heute Bestand haben: Kano ist unabhängig, wertschätzend, offen und nachhaltig in all seinen Tätigkeiten. Nach knapp sechs Jahren wuchs der Verein mit seinen Mitgliedern zu einer Größe heran, die über die regionalen Strukturen hinaus ging. Erstmals wurden in diesem Jahr Mitgliedsbeiträge, eine Mitgliederliste, Beitrittserklärungen und gestaffelte Mitgliedschaften eingeführt.

Im Jahr 2013 kooperierte Kano mit Malfono Elio, der das Buch „Qashto u Taclo“ herausbrachte. Kano übernahm hier die Hälfte der Kosten und den Verkauf des Buchs. Im selben Jahr wurde in Kooperation mit dem Assyrischen Jugendverband Mitteleuropa (AJM) die erste Jugendreise nach Tur Abdin organisiert, die durch Fördergelder des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unterstützt wurde. Hier hat Kano eine offizielle Partnerschaft mit dem Studenten- und Akademikerverein in Tur Abdin unterzeichnet.

Weiter im internationalen Kontext waren Kano-Mitglieder als Redner in einer Vortragsreihe der Assyrian Chaldean Syriac Student Union (ACSU) in Hamilton bei Toronto (Kanada) eingeladen, um den Verein auf internationaler Ebene vorzustellen. Über die Vortragsreihe hinaus war Kano mit der ACSU an dem Projekt „Drei Tage im Leben eines Flüchtlings“ beteiligt. Mehrere Mitglieder haben auf dem Universitätsgelände das Leben in einem Flüchtlingslager nachgeahmt und so auf die Situation der Menschen in Syrien und Irak aufmerksam gemacht.

2014 nimmt Kano an einem Fußballturnier im russischen Krasnodar teil. In diesem Zuge besuchte der Verein verschiedene Gemeinden, die der assyrisch/nestorianischen Kirche angehörten und erweiterte somit das Netzwerk von Kano.

Im Jahr 2014 erhielt Kano die Möglichkeit in Zusammenarbeit mit dem Universitätsprofessor Shabo Talay an der Freien Universität Berlin an dem "Aramaic Online Project" mitzuwirklen. Das "Aramaic Online Project" ist das bisher professionellste und umfangreichste Projekt zur Standardisierung und zum Erhalt unserer Umgangssprache "Surayt".

Man kann entweder kostenlos über die Homepage www.surayt.com die Sprache erlernen oder sich das Buch "Shlomo Surayt" bestellen. Die Lernkurse werden in den folgenden Sprachen angeboten: Deutsch, Englisch, Schwedisch, Holländisch, Französisch, Türkisch und Arabisch.

Im Jahr 2015 organisierte Kano die Internationale Sayfo Conference an der Uni Paderborn mit Ehrengästen aus dem deutschen Bundestag und Professoren aus aller Welt. Das Ziel dieser Konferenz war es den Kriegsopfern des Sayfos im 1. Weltkrieg zu gedenken, die Wahrnehmung des Genozids in der Außenwelt zu stärken und Aufklärungsarbeit in Form von Vorträgen zu leisten. Seit 2015 hat Kano die Konferenz vier Mal in Folge durchgeführt.

Weiter wurde das im Jahr 2013 veröffentliche Buch „Qaschto u Taclo“ im Jahr 2015 in Kooperation mit Rinyo Toons in den Sprachen Turoyo und Madinhoyo digitalisiert aufgenommen.

Im Jahr 2017 begann die Organisation des zwei Jahre zuvor geplanten Fachausschuss für Medizin. Daraus ergab sich die Gründung und Austragung der World Medical Association of Suryoye (WMAS) durch Kano in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Dr. phil. MA Fuat Oduncu und der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) in München. Hier sollten studierte Mediziner aus aller Welt, Studenten der Medizin und weitere Interessierte in großer Runde bei Fachvorträgen, Diskussionen und anschließendem Gala Dinner zusammentreffen. Im Rahmen dieser ersten Konferenz hat Kano gemeinsam mit Fuat Uduncu WMAS als eigenständigen Verein gegründet.

Im Jahr 2018 begann die Organisation des im Jahr zuvor geplanten Fachausschuss für Wirtschaft. Daraus ergab sich die Gründung und Austragung der World Business Association of Suryoye durch Kano in Stuttgart. Auch hier sollten erfolgreiche Akademiker aller Fachrichtungen, Unternehmer und weitere Interessierte aus aller Welt in großer Runde bei Fachvorträgen, Diskussionen und anschließendem Gala Dinner zusammentreffen, um ein auf internationaler Ebene ein weltweites Netzwerk der Suryoye herzustellen.

Sowohl bei der WBAS Konferenz als auch bei der WMAS Konferenz nahm der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien teil.

Im März 2019 wird Kano Suryoyo e.V. vom Jugendhilfeausschuss des Kreises Paderborn als Träger der freien Jugendhilfe gemäß § 75 SGB VIII anerkannt. Die Anerkennung ist für Kano ein außerordentlicher Meilenstein, der für den Verein neue Möglichkeiten in der Jugend- und Bildungsarbeit eröffnet.